Stimmtherapie

Fachbereich der stimmlichen Kommunikationsfähigkeit 

Die Stimmtherapie dient der Wiederherstellung, Besserung und der Erhaltung stimmlicher Kommunikationsfähigkeit, des Schluckaktes sowie der Vermittlung von Kompensationsmechanismen. Sie umfasst insbesondere Maßnahmen zur Regulation von Atmung, Phonation, Artikulation und Schluckvorgang.

Die Behandlungsform wird von Stimmtherapeuten wie Logopäden und Stimmlehrern durchgeführt.

Spannende Hintergründe zur Stimmtherapie

Je nach Indikation kann eine Stimmtherapie auch begleitend zu weiteren Behandlungen eingesetzt werden. Sind starke psychische Probleme der Auslöser einer Störung, ist eine Psychotherapie angezeigt, um die Ursachen zu erforschen. Stimmstörungen können auch organische Ursachen haben, etwa infolge eines Schlaganfalls auftreten. Hier wird die Stimmtherapie beispielsweise zusätzlich zur neurologischen Rehabilitation eingesetzt.

Eine Stimmtherapie verlangt vom Patienten auch immer Einsatz abseits der Therapiestunden. Oft gibt der Stimmtherapeut Übungen an die Hand, die regelmäßig in den Alltag integriert und geübt werden sollten. Zudem ist der Betroffene selbst verantwortlich für seine Stimmhygiene. Darunter verstehen sich alle Maßnahmen zur Verhütung von Stimmkrankheiten. Vermieden werden sollten beispielsweise Rauchen, Schreien, kalte oder staubige Luft oder eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr.

So abwechslungsreich sind die Anwendungsgebiete der Stimmtherapie

Im Rahmen der Stimmtherapie werden hauptsächlich Stimmstörungen behandelt, die organisch, funktionell oder psychogen bedingt sind und die Stimmgebung, die Intonation und Belastungsfähigkeit der Stimme beeinträchtigen. Anzeichen, die auf eine Stimmerkrankung oder Atemerkrankung hindeuten, sind:

  • Heiserkeit bis zum Stimmverlust
  • Stimmermüdung
  • Missempfindungen in Hals und Rachen
  • häufiges Räuspern
  • Atembeschwerden

Zu den häufigsten Krankheiten des Stimm- und Atemapparates zählen:

  • Funktionelle Stimmstörungen
  • Hyperfunktionelle Dysphonie 
  • Hypofunktionelle Dysphonie
  • Stimmlippenlähmungen, z. B. nach Schilddrüsen-Operationen
  • Psychogene Dysphonie
  • Berufsdysphonie
  • Chronische Kehlkopfentzündung 
  • Traumatische Dysphonie
  • Stimmlippenknötchen, -ödem, -cyste, -polyp
  • Kontaktgranulom, Reinke-Ödem
  • Hormonelle Stimmstörungen
  • Mutationsstimmstörung
  • Singstörung
  • Atemstörung

Die Therapie einer Stimmerkrankung umfasst je nach Ausmaß der Erkrankung eine medikamentöse Behandlung, Inhalationen, bei organischen Veränderungen gegebenenfalls auch Operationen sowie die logopädische Stimmtherapie.

Vielseitige Möglichkeiten: Aufgaben der Stimmtherapie

Die Stimmtherapie wird von einem Arzt verordnet und ambulant in einer logopädischen Praxis ausgeführt. Stellt sich nach etwa 20 Einzelbehandlungen keine wesentliche Besserung ein, ist eine Rehabilitationsmaßnahme in einem Stimm- und Sprachheilzentrum notwendig.

Die Inhalte einer Stimmtherapie gliedern sich in folgende Therapie-Bereiche auf:

  • Körperwahrnehmung und Körperhaltung: Da der Kehlkopf Teil eines Funktionskomplexes ist, behindert eine starre Haltung oder extreme Muskelverspannungen das freie Schwingen der Stimmlippen. Dieser Bereich nimmt sich der Entspannung und Lockerung der Muskulatur an.
  • Atmung: Dieser Bereich versucht, den natürlichen Atemrhythmus wiederherzustellen, da sich bei Stimmerkrankten häufig eine zu flache oder hohe Atmung zeigt, die ein freies Schwingen der Stimmlippen behindert.
  • Stimme und Artikulation: Es werden stimmschonende Verhaltensweise und Methoden zur Klangfülle, Kraft sowie Resonanz- und Tragfähigkeit geübt. Dieser Bereich vermittelt darüber hinaus praktische Lockerungsübungen der Artikulationsorgane.
  • Persönlichkeit: Psychische Belastungen wirken sich immer auch auf das Sprechen oder die Stimme aus. Die Stimmtherapie kann Emotionen wie Trauer, Wut oder Enttäuschung stimmlichen Ausdruck verleihen. Der Patient lernt, seine Stimmstörung zu analysieren und besser mit den ursächlichen Faktoren umzugehen.
  • Transfer: In der Stimmtherapie erreichte Ziele werden in die Alltags- und Berufssituation übertragen und noch einmal gemeinsam reflektiert.

Arbeitsfelder der Stimmtherapie: Anspruchsvoll und abwechslungsreich

Die Stimmtherapie behandelt Schwierigkeiten von Patienten jeden Alters. Kindliche Aussprachestörungen fallen ebenso in ihr Behandlungsfeld wie der Abbauprozess im hohen Alter und so ist die Stimmtherapie ein unverzichtbarer Teil des Gesundheitsvorgangs. Dabei spielt die Zusammenarbeit mit Ärzten, Physiotherapeuten, Psychologen, Linguisten, Erzieherinnen, Pädagogen, Sozialarbeitern u. a. eine wichtige Rolle.

Die Stimmtherapie wird meist von Logopäden in ihrer eigenen oder einer Gemeinschaftspraxis durchgeführt. Sie kann aber auch in einer Reha-Einrichtung, im Krankenhaus oder in der Praxis eines HNO-Arztes stattfinden.

Vielversprechende Berufsaussichten für die Stimmtherapie

Auf die Stimmtherapie warten hervorragende Zukunftsaussichten. Der Fachkräftemangel betrifft auch die Logopädie. Sie können Ihre Chancen durch Weiterbildungen erhöhen und Ihre Karriere so in eine bestimmte Bahn lenken. Spezialisierungen in Bereichen wie Atemtherapie oder Heil- und Sonderpädagogik eröffnen Ihnen ganz neue Karrierewege. Auch eine Weiterbildung zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen sowie ein Studium der Therapiewissenschaft oder Sprachtherapie sind denkbar und sinnvoll. Mit einer Spezialisierung und einem Masterabschluss im Bereich Logopädie rückt der Traum einer leitenden Funktion in greifbare Nähe. Wer eher eine Lehrtätigkeit anstrebt, für den wäre aufbauend ein Lehramts-Studium für Sonderpädagogik sinnvoll.

Der Mangel an Fach- und Führungskräften öffnet der Stimmtherapie einen Pool an hervorragenden Perspektiven und Karrieremöglichkeiten. Die Tatsache, dass unsere Gesellschaft immer älter wird, sorgt für eine hohe Beschäftigungsrate im medizinisch-therapeutischen Bereich. Auch die Probleme bei Kindern nehmen eher zu, sodass es der Stimmtherapie generell zukünftig nicht an Bedarf mangeln wird.

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