Mobilisation

Mobilisation: Immer die richtigen Handgriffe

Aufstehen, loslaufen – fertig? Was so einfach klingt, ist für ältere und kranke Menschen keine Selbstverständlichkeit. Sie sind in ihrer Mobilität eingeschränkt und auf Fachkräfte angewiesen, die sie unterstützen – denn dazu gehört nicht nur Fingerspitzengefühl, sondern auch Sachverstand. Unter dem Begriff Mobilisation werden aktivierende Maßnahmen verstanden, die zum Ziel haben, die Fähigkeit zur Eigenbewegung zur erhalten und voranzubringen. Für Pflegefachkräfte, Ergo- und Physiotherapeuten bedeutet das, Patienten weitgehend zu mehr Selbstständigkeit zu verhelfen und sie damit physisch, aber auch psychisch zu stärken, damit sie sich nicht aufgeben. Folgende Elemente gehören zur Mobilisation:

  • Aufsetzen des Patienten
  • Transfer des Patienten vom Bett in einen Stuhl oder Rollstuhl
  • Gehübungen
  • Anregung und Unterstützung der selbständigen Körperpflege

Darüber hinaus dient Mobilisation der Vorbeugung von Sekundärerkrankungen wie Dekubitus, Thrombosen, Lungenentzündungen oder Gelenkkontrakturen. Bei Kontrakturen etwa handelt es sich um Verkürzungen der Muskeln und Bänder sowie Veränderungen der Gelenkkapseln, die zu einer Versteifung der Gelenke führen können, die mitunter irreversibel ist. Der Patient bleibt damit eingeschränkt. Dies betrifft vor allem bettlägerige Menschen. Durch den Bewegungsmangel nehmen Kraft und Muskelmasse ab und die Knochen werden poröser. Auch die Motorik und das Reaktionsvermögen können leiden, da sich die Immobilität auf das zentrale Nervensystem auswirkt. Bei der sogenannten Kontrakturenprophylaxe integrieren Pflegende gewisse Übungen in ihre Tätigkeiten, beispielsweise die passive Bewegung der Arme und Beine oder die Unterstützung beim selbstständigen Zähneputzen (der Satz ist schwammig. Es klingt, als würden Pfleger die Übungen für sich selbst machen). Generell hat Mobilisation viele positive Auswirkungen auf den Zustand des Patienten. Dazu gehören: 

  • Vorbeugung von Druckstellen durch bessere Durchblutung
  • Training der Muskeln
  • Bessere Belüftung der Lungen durch Positionsänderungen und damit tieferer Schlaf
  • Verbesserter Appetit durch regelmäßige Bewegung
  • Stimulierung des Herz-Kreislauf-Systems
  • Senkung des subjektiven Krankheitsgefühls und Zunahme der Lebensqualität

Herausholen, was im Patienten steckt

Durch professionelle Mobilisation sollen stillgelegte Ressourcen des Patienten gezielt angesprochen und wieder aktiviert werden. Zu den körperlichen Ressourcen gehören etwa die Körperkraft und Ausdauer, zu den kognitiven und psychosozialen Ressourcen wiederum Motivation und Selbstwert. Für die Mobilisation eines eingeschränkten Menschen benötigen Fachkräfte Zeit und Geduld. Doch der Einsatz lohnt sich, wenn bestimmte Bewegungen wieder ohne Unterstützung möglich sind.

Die Bewegungsübungen erfordern viel Fachwissen – denn sonst kann auch Schaden angerichtet werden. Folgende Aspekte sind zu beachten:

  • Integration: Die Mobilisationsübungen werden in den Tagesablauf und die Pflege eingebunden.
  • Kommunikation: Dem Patienten werden Sinn und Zweck der jeweiligen Übung erklärt.
  • Sicherheit: Körperanliegende Hilfsmittel, wie beispielsweise Katheter oder Sonden, dürfen die Übung nicht behindern und müssen entsprechend gesichert werden. Auch die Entfernung von Stolperfallen wie Kabeln oder Teppichen ist wichtig. Bei Bodenkontakt sind gutsitzende Schuhe für den Patienten ein Muss, damit er nicht ausrutscht. Außerdem werden Kissen und Decken zur Seite gelegt bei einer Umpositionierung im Bett. 
  • Planung: Mit dem Pflegebedürftigen wird gemeinsam besprochen, in welche Richtung er sich bewegen möchte, was ihm Schwierigkeiten macht und welche Gegenmaßnahmen helfen.
  • Impuls: Die Pflegekraft fordert den Betroffenen auf, bestimmte Bewegungen auszuführen. 
  • Ressourcen: Die Ressourcen des Patienten sollten immer wieder genutzt und in die Bewegungsplanung einbezogen werden.
  • Techniken: Maßnahmen werden gezielt angewandt, beispielsweise aus der Kinästhetik oder dem Bobath-Konzept. 

Bewegungskonzepte: Kinästhetik und Bobath

Professionelle Pflegekräfte sind für die Anwendung verschiedener Bewegungskonzepte geschult, etwa dem der Kinästhetik. In Grund- und Aufbaukursen lernen Pflegende, ihren Patienten ein schonendes und schmerzfreies Bewegungsangebot zu machen und damit deren Selbstständigkeit zu fördern. Auf rückenschädigendes Tragen wird dabei weitestgehend verzichtet. Es wird sich auch intensiv mit der psychischen Konstitution des Betroffenen beschäftigt, denn Mobilisation hat viel mit Motivation zu tun. Bestimmte Berührungen wirken nicht nur aktivierend, sondern auch beruhigend und angstlösend, so dass eine erhöhte Körperspannung und die häufig damit einhergehenden Schmerzen reduziert werden können. Neben den richtigen Handgriffen ist also auch eine gehörige Portion Empathie gefragt. 

Speziell für Patienten mit neurologischen Erkrankungen, zum Beispiel einer Hemiplegie (Halbseitenlähmung), ist wiederum das Bobath-Konzept entwickelt worden. Die betroffene Körperhälfte soll verstärkt in das Körperschema des Patienten integriert werden, daher bezieht die Pflegefachkraft diese bei alltäglichen Tätigkeiten bewusst ein. Schonhaltungen sowie eine Kompensation durch die gesunde Körperhälfte werden dadurch vermieden. Dank der sogenannten neuronalen Plastizität, also der Fähigkeit des Gehirns, Neues zu lernen und sich anzupassen, wird die betroffene Seite trainiert. Das Ziel ist, verloren geglaubte Fähigkeiten wieder zu erlernen. Das ist mal mehr, mal weniger erfolgreich, doch die Mobilisation beugt in jedem Fall der Entstehung von Kontrakturen oder Spastiken vor. 

Die Mobilisation wird von Pflege-Profis durchgeführt, welche die Bewegungsübungen in ihre Arbeit einbinden. Sie wissen aufgrund des ärztlichen Befundes sowie des Pflege- und Mobilisationsplan, was dem Betroffenen guttut. Je nach Diagnose werden Patienten zudem von Physio- oder Ergotherapeuten mobilisiert. Diese arbeiten dabei eng mit den Pflegekräften zusammen.

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