Hospiz

Hospiz: Gesundheitsprofis verhelfen Sterbenden zum würdigen Abschied

Ein Hospiz (hospitium = lat. Herberge) ist eine stationäre Einrichtung, die allein dazu dient, das Leiden von unheilbar kranken Menschen zu lindern und in deren letzten Wochen oder Monaten für eine bestmögliche Lebensqualität zu sorgen. In der Regel übernimmt die Krankenkasse die Kosten für solch einen Aufenthalt. Zunächst muss ein Arzt bestätigen, dass der Patient voraussichtlich weniger als sechs Monate zu leben hat. Zum Team eines Hospizes gehören etwa Ärzte für die medizinische Versorgung. Auf Palliativpflege spezialisierte Fachkräfte erstellen den Pflegeplan. Ein Hospizteam besteht zudem stets aus Ehrenamtlichen, die über eine Ausbildung zum Sterbebegleiter verfügen. Sie kümmern sich um das emotionale Wohl der Patienten und ihrer Angehörigen. Sie hören zu, leisten Gesellschaft, gehen mit mobileren Bewohnern spazieren und packen überall dort an, wo sie in der Einrichtung gebraucht werden. Auch viele junge Leute interessieren sich für die Arbeit im Hospiz, etwa in Form eines Praktikums oder eines FSJs (Freiwilliges Soziales Jahr). 

Die Geschichte der Hospizbewegung

Bereits ab dem Ende des 4. Jahrhunderts nach Christus entstanden entlang der Pilgerrouten in ganz Europa Herbergen, die ihre Türen nicht nur gesunden, sondern auch kranken Pilgern öffneten. Im Laufe der Zeit widmeten sich manche dieser Herbergen gezielt der Pflege schwer erkrankter Menschen. An dieses Vorbild knüpft die moderne Hospizbewegung an, die in den 1960er-Jahren entstand und zum Ziel hatte, Einrichtungen für Sterbende zu schaffen. In London gründete die Ärztin Dr. Cicely Saunders 1967 das St. Christopher’s Hospice. Von ihr stammt der in diesem Zusammenhang häufig zitierte Satz „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“
In Deutschland war die Idee eines stationären „Sterbehauses“ zunächst umstritten. Kritiker glaubten, dass Menschen dorthin lediglich abgeschoben werden sollten. Doch die Palliativpflege gewann unter Pflegefachkräften an Zulauf, was zunächst zu einer Verbreitung von ambulanten Hospizdiensten führte. 1986 wurde in Aachen das erste deutsche stationäre Hospiz eröffnet. Heute gibt es bundesweit mehr als 200 solcher Einrichtungen sowie rund 1.000 ambulante Dienste.

Multiprofessionelles Team im Hospiz

In Hospizen wird großer Wert auf Vielfalt, Teamgeist und flache Hierarchien gelegt. Das ist auch einer der großen Unterschiede zu einer Tätigkeit in einem Pflegeheim oder einem Krankenhaus. Das Team erarbeitet gemeinsam Konzepte, um den Bedürfnissen und Wünschen der Patienten nachzukommen. Die Mitarbeiter wissen um die speziellen Symptome und Probleme, die ihre Bewohner plagen. Typische körperliche Beschwerden sind etwa Atemnot, Übelkeit, Schmerzen und Schlafschwierigkeiten. Aber auch seelische Probleme, Ängste und Trauer werden intensiv begleitet. Ein Hauptanliegen der Hospizler ist beispielsweise, dass sich die Schwerstkranken mit ihrem Leben versöhnen und „loslassen“ können. Angehörige werden grundsätzlich in die Begleitung ihres geliebten Menschen einbezogen. Sie werden in die Pflegepläne eingewiesen, helfen beim Baden, Anziehen und Essen und dürfen sich überdies bei dem geschulten Personal selbst ausweinen und Fragen stellen. All das hilft ihnen dabei, sich möglichst gut auf den nahenden Abschied vorzubereiten.

Die Rolle der Palliativpfleger

Obwohl es Krankenpfleger gewohnt sind, dass gelegentlich Patienten sterben, steht nicht der Tod, sondern die Genesung im Zentrum ihrer Arbeit. Altenpfleger*innen sehen wiederum ihre hochbetagten Schützlinge zumeist nach einem langen, erfüllten Leben an Altersschwäche sterben. Damit einen Umgang zu finden ist zumeist leichter, als im Hospiz einen jüngeren, sterbenskranken Patienten zu begleiten. Bei der Palliativpflege wird sich tagtäglich mit dem Thema Tod auseinandergesetzt, und es kann belastend sein, dass eine Heilung nicht möglich ist. Pflegetalente, die sich für eine Tätigkeit in einem Hospiz interessieren, sollten sich folgende Fragen stellen: 

  • Wie gut kann ich Privates und Job trennen?
  • Kann ich gleichzeitig empathisch sein und dennoch eine gesunde Distanz zum Patienten wahren?
  • Nehme ich mir belastende Fälle sehr zu Herzen und nach der Arbeit mit nach Hause?

Als Palliativpfleger ist eine solide psychische Konstitution also besonders gefragt – umso wichtiger ist im Vorfeld eine ehrliche Selbsteinschätzung. Die Erfahrungen, die jemand in seinem Berufsalltag im Pflegebereich bereits gemacht hat, dienen als guter Indikator für die eigenen Begabungen, aber auch die persönlichen Grenzen.
 

Spezielle Weiterbildung in Palliative Care

Hi(gh) Potentials, die Schwerstkranke in ihrem letzten Lebensabschnitt begleiten möchte, können eine Weiterbildung in Palliative Care absolvieren. Diese erfolgt berufsbegleitend, in Vollzeit oder als Fernlehrgang. Weiterbildungsangebote sind flächendeckend im gesamten Bundesgebiet vorhanden. Solch ein Lehrgang hat zum Ziel, Pflegenden schmerztherapeutische Maßnahmen zu vermitteln, die sie bei der palliativen Begleitung der Patienten anwenden. Neben den medizinischen Aspekten liegt ein Fokus der Weiterbildung auf Psychologie: Schließlich ist der nahende Tod mit Ängsten, Abschiedsschmerz und seelischen Nöten verbunden – für den Sterbenden selbst und auch für die ihm nahestehenden Menschen. Ebenso stehen rechtliche Fragen und Case Management – also die Organisation einer ganzheitlichen, multiprofessionellen Betreuung des Kranken – auf dem Lehrplan. 

Weiterbildungen in Palliative Care bieten sich auch für Führungskräfte an, die eine leitende Funktion in einem Hospiz, einem Hospizpflegedienst oder einer palliativ ausgerichteten Station in einem Pflegeheim oder Krankenhaus anstreben.

Erfüllende Traumjobs und Karrierechancen im Hospiz bietet Care Potentials!

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*Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.