Geschichte der Kinderbetreuung

Geschichte der Kinderbetreuung: Von der Verwahranstalt bis zur spielerischen Bildungseinrichtung

Die institutionalisierte Betreuung von Kindern ist ein Bereich des Sozialwesens und fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Für Pädagogik-Talente und Hi(gh) Potentials ist sie ein spannendes Berufsfeld mit viel Freiraum für Kreativität. Kindern ein Stück auf dem Weg ihrer Entwicklung zu begleiten, ist für sie eine erfüllende Aufgabe. Heute haben Kitas folgende Funktionen: 

  • Unterstützung und Ergänzung der Betreuung, Erziehung und Bildung innerhalb der Familie
  • Bessere Vereinbarkeit von Erwerbsfähigkeit und Kindererziehung
  • Förderung der kindlichen Entwicklung hin zu einer selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit

Kita-Erziehung historisch: Friedrich Fröbel als „Vater“ des Kindergartens

Heute ist es kaum vorstellbar, dass die Geschichte der Kinderbetreuung durch Fachpersonal noch relativ jung ist.1837 gründete Friedrich Fröbel, ein Schüler des Pädagogik-Pionieres Johann Heinrich Pestalozzi, im thüringischen Bad Blankenburg den ersten Kindergarten der Welt. Zuvor hatte Fröbel bereits Spielkreise für Mütter und ihre Kinder veranstaltet, sodass die Idee einer festen Gruppe, in der die Kleinen betreut werden, natürlich erschien. Bewusst wurde die Bezeichnung „Garten“ gewählt, um den Ansatz klarzumachen: Kinder sollten hier wachsen und aufblühen. Fröbel lehnte die Idee der autoritären Erziehung ab – eine Seltenheit in dieser Zeit. Er vertrat eine „Pädagogik vom Kinde her“, also die Stärkung der Kinder durch Spiele. Zunächst waren die Mütter im Kindergarten mit dabei, doch es dauerte nicht lange, und die Kinder besuchten die Betreuungsstätte ohne sie. Dies gab den Müttern eine nie gekannte Freiheit: Sie konnten anderen Erledigungen nachgehen, während ihre Kinder an einem festen, ihnen vertrauten Ort beaufsichtigt wurden. Die Idee des Kindergartens verbreitete sich innerhalb der nächsten Jahrzehnte flächendeckend in Deutschland, und auch in anderen Ländern wurden die Betreuungsorte etabliert: In England und in den USA wird sogar das deutsche Wort Kindergarten verwendet. 

Kinderbetreuung in „Strickschulen“ mit christlichem Ansatz

Zwar ist Friedrich Fröbel der „Vater des Kindergartens“, doch die Geschichte der Kinderbetreuung in Deutschland reicht noch ein wenig weiter zurück. Schon 1779 eröffneten der evangelische Pfarrer Johann Friedrich Oberlin und seine Haushälterin Louise Scheppler in einer Gemeinde im Elsass sogenannte Kleinkinderschulen beziehungsweise „Strickschulen“. Sie waren an vier Tagen in der Woche geöffnet, und mit den dort betreuten Kindern wurde gestrickt, gesungen und die Natur erkundet. Durch gemeinsames Knien und Beten sollte den Kleinen „die Gegenwart Gottes“ deutlich gemacht werden – „zu jeder Zeit und an jedem Ort“. Die Kinder wurden darin geschult, fromm und rechtschaffen zu sein. Oberlin und Scheppler legten einen großen Fokus auf Manieren und die Vermittlung christlicher Werte. Fluchen und Lügen, Faulheit und Ungepflegtheit wurden nicht geduldet. Das Duo glaubte, dass Kinder so früh wie möglich an Arbeit herangeführt werden sollten, um anschließend in der Schule erfolgreich zu sein, „denn je mehr ein Kind herumlaufen darf, je weniger ist es zum Lernen zu bringen“. 

Kindergärten nach Fröbel finden immer mehr Anklang

Der Ausbau von Einrichtungen der Kindertagesbetreuung nahm in Deutschland vor allem im 19. Jahrhundert seinen Lauf. Außerhäusliche Kindertagesbetreuung wurde zunächst vor allem von armen Familien genutzt und sie galt als Auffangbecken für Härtefälle. Der Ansatz des Kindergarten-Pioniers Friedrich Fröbels gefiel aber zunehmend auch progressiv denkenden Angehörigen der Mittelschicht, sodass die Einrichtungen nicht mehr als reine Verwahranstalten für Kinder aus ärmlichen Verhältnissen galten. Fröbels Pädagogik beinhaltete, dass Kinder spielerisch lernen sollten in einem liebevollen Umfeld, das genug Raum zur Entfaltung bietet. Dieses Konzept behielt auch im 20. Jahrhundert die Oberhand, trotz des düsteren Kapitels des Nationalsozialismus 1933 bis 1945.

Seit den 1970er-Jahren entstanden Einrichtungen mit unterschiedlichen pädagogischen Ausrichtungen, etwa Montessori-Kindergärten, Waldorf-Kindergärten oder auch sogenannte Kinderläden mit einem antiautoritären Ansatz. In den 1990er-Jahren wurde die Krippenbetreuung in Deutschland stark ausgebaut, in der Ein- bis Dreijährige betreut werden. Ein in der Krippenpädagogik vorherrschendes Konzept ist die Pädagogik nach Emmi Pikler (1902 – 1984). Sie bietet den Kleinkindern viel Zeit zum Freispiel sowie zur Interaktion miteinander. Ein Erzieher hat dabei die wichtige Funktion eines „Hafens“ für die Kleinen: Strahlen diese Geborgenheit, Sicherheit und Wohlwollen aus, geht es den Krippenkindern gut.

Die Geschichte der Kinderbetreuung ist eine Erfolgsgeschichte: Heute werden rund 3,7 Millionen Kinder in den 57.600 deutschen Kindertagesstätten betreut. Und die unschätzbare Arbeit der dort tätigen Pädagogik-Talente ist in unserer Gesellschaft längst unverzichtbar. 

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